In der Mitgeliederversammlung wurden folgende Personen in die Vorstandschaft gewählt:
- Vorsitzender Felix Hartmann
- Vorsitzender Andreas Heinrich
- Kassier Edgar Wagner
- Schriftführerin Brigitte Tischler
Infos und weiterer Kontakt über die Geschäftsstelle des TSV Obersontheim
TSV Obersontheim
-Geschäftsstelle-
Enzianweg 7
74424 Bühlertann
Vorwort
Die Geschichte des TSV Obersontheim wurde schon in vielen Festschriften beschrieben und jede von ihnen würdigte ihn gebührend, denn es gibt in unserer Region gewiß nicht viele Vereine, die auf eine so lange Tradition zurückblicken können und denen im Laufe ihres Bestehens eine solche Anzahl von Jubiläen zuteil wurde. So gibt es im Umkreis nur zwei Sportvereine, die noch älter sind als der TSV Obersontheim: der TSV Crailsheim, gegründet 1846 und die TSG Schwäbisch Hall, welche im Jahre 1844 ins Leben gerufen wurde.
Mit viel Fleiß und Ausdauer führten die Schriftführer ihre Protokollbücher und hielten, anfangs noch mit Tinte und Feder, akkurat und sauber in Worten und Zahlen das Vereinsleben fest.
Eines der ältesten, heute noch existierenden Zeugnisse von der Existenz des Turnvereins in Obersontheim ist das "Diarium und Cassabuch der Turnriege Obersontheim" aus dem Jahre 1894, welches sich heute noch im Besitz des TSV befindet.
Unter Zuhilfenahme dieses "Tage- und Kassenbuches", und anderer noch vorhandener Dokumente schrieben die ehemaligen Vereinsmitglieder Helmut Blank (von 1948-1960 erster Vorsitzender) zum 110-jährigen Jubiläum und der unvergessene Hermann Glessing zum 125-jährigen Jubiläum zwei spannende und wunderbar zu lesende Vereinschroniken, welche an Detailgenauigkeit kaum zu überbieten sind. Zum 150-jährigen Jubiläum setzten Kurt Betz, Hans Bühl und Gerhard Schacht dann ein etwas "anderes" Büchlein auf, das nicht den Versuch macht, die beiden genannten Werke zu übertreffen, sondern eine andere Form gewählt hat, um das lange und abwechslungsreiche Leben des TSV's zu würdigen.
1848 - Der Verein erblickt das Licht der Welt !
Florian Uhl gründete mündlichen Überlieferungen zufolge zusammen mit dem ebenfalls in Obersontheim wohnenden Wilhelm Baumann in diesem unruhigen Jahr deutscher Geschichte den Turnverein.
Wilhelm Baumann (1817-1879) war der Sohn des damaligen Apothekers Theodor Imanuel Christian Baumann und war im Jahre 1867 auch an der Gründung des Obersontheimer Gesangvereins beteiligt. Florian Uhl, von Beruf Konditormeister, wurde am 24.April 1823 in Vellberg geboren. Er lebte und arbeitete in Schwäbisch Hall, bis er dann im Jahre 1848, höchstwahrscheinlich wegen seiner Verheiratung mit Anna Maria Österlein aus der Herrenmühle nach Obersontheim übersiedelte.
Er mag wohl in manch´ geselliger Runde von dem kurz zuvor gegründeten Haller Turnverein erzählt und der Ertüchtigung und Stählung der jugendlichen Körper ganz im strengen Turnvater Jahn´schen Sinne geschwärmt haben, bis auch in Obersontheim der Wunsch laut wurde, einen Turnverein aus der Taufe zu heben.
Leider liegen uns aus dieser Zeit keinerlei schriftliche Dokumente mehr vor, so daß jede weitergehende Erörterung ins Reich der Spekulation abgleiten würde.
Ohne Zweifel war Florian Uhl eine markante und bemerkenswerte Figur in der Obersontheimer Ortsgeschichte. Eine seiner Töchter heiratete in das Graf Pückler´sche Adelsgeschlecht ein und die Torten und Leckereien seines Sohnes Hermann, ebenfalls Konditor, waren über die Grenzen Obersontheims hinaus bekannt und begehrt. Nachdem er sein Geschäft an eben diesen abgegeben hatte, war er Verwalter des hiesigen Schlosses. Uhl starb am 29.März 1911 in Obersontheim. Ein Urenkel lebt heute noch in unserem Dorf.
Aus dem Zeitraum zwischen 1848 und 1894 existieren leider keine verwertbaren Unterlagen mehr, lediglich ein handgeschriebener Brief vom Februar 1872, gerichtet an das "löbliche Schultheißenamt" und verfaßt vom damaligen "Vorstand Baumann", in welchem um die "Überlassung eines anderen (Turn-)Platzes höflich" gebeten wurde und eine Mitgliederkarte vom 6.März 1883 ausgestellt auf den Namen "Herrmann Uhl, Conditor" zeugen davon, daß es in dieser Zeit noch turnerische Aktivitäten gab.
Ansonsten deckt sich der dunkle Mantel des Ungewissen und unwiederbringlich Verlorenen über ein halbes Jahrhundert Vereinsgeschichte.....
.....um sich dann im Jahre 1894 in Erscheinung des zu Anfang erwähnten "Diarium und Cassabuches" der "Turnriege" wieder zu lüften.
In diesem Büchlein lesen wir, daß es am 10.Juni 1894, abends 5 Uhr "nach vielem Zureden möglich war, den hiesigen, längst eingeschlafenen, aktiven Turnverein durch frische Mitglieder neu zu beleben". Zum "Riegeführer" wurde Carl Krämer gewählt.
Krämer war kein einheimischer Obersontheimer, denn bereits am 10.März 1895 trat er wieder "infolge Stellenwechsels" aus dem Verein aus, so daß dieser hier wohl nur vorübergehend z.B. als Amtmann tätig war und nach seiner Abberufung wieder wegzog. Sein Nachfolger wurde Wilhelm Schaffitzel.
Bei genauer Durchsicht der leider nur spärlich vorhandenen Aufzeichnungen aus dieser Zeit, wird klar, daß der Verein zwischen 1848 und 1894 nie aufgehört hatte zu existieren, sondern daß alleinig die aktiven Turntätigkeiten auf eine unbekannte Zeitdauer unterbrochen waren. Denn als Vorstand wird in einer Einladung am 24.Februar 1895 zu "patriotischen & comischen Stücken (....) im Sonnensaale" Herr Schultheiß Nietzer erwähnt. Nietzer war ab 1889 bis Anfang 1900 "Ratsschreiber" in Obersontheim.
Also wurde im Juni 1894 lediglich die bis zu diesem Zeitpunkt nicht (mehr) vorhandene (aktive) Turnabteilung wiedergegründet, denn wie ließe sich sonst erklären, daß im Juni 1894, als die oben erwähnte Turnriege ins Leben gerufen wurde und deren Wiedergründung sehr genau in dem Diarium festgehalten wurde, zwar der Riegenführer gewählt worden ist, nicht aber gleichzeitig auch der für einen Verein so wichtige Vorstand ! In einer Abrechnung vom 31.Dezember 1894 wird wörtlich bei der Bestätigung einer Rechnung weiterhin auf den "passiven" Verein hingewiesen.
Der "passive" Verein existierte also bereits, mit Schultheiß Nietzer an dessen Spitze.
Doch bald schon versiegten die handschriftlichen Quellen wieder und in der Geschichte des Turnvereins klaffte abermals eine schmerzliche Lücke. Der letzte Eintrag im "Diarium und Cassabuch", ist der Kassenbestand von "10 Mark 10", datiert auf den 30.August 1895.
Wie es in den nächsten Jahren um den Verein stand, entzieht sich gänzlich dem Chronisten. Der Enthusiasmus unserer Gründerväter ebbte wohl im Laufe der letzten Jahre des vergangenen Jahrhunderts merklich ab und irgendwann schlummerte der Turnverein sanft und lautlos ein.
1912 erhob er sich endlich wieder aus seinem Dornröschenschlaf, wachgerüttelt von "vielen jungen Leuten"(....), die sich am 26.März im Gasthaus zur Sonne trafen, um den "seit längerer Zeit eingeschlafenen Verein wieder ins Leben zu rufen".
Als Vorstand wurde der Obersontheimer Bürger Otto Proß gewählt. Proß stand dem Verein 15 Jahre, bis 1927 vor. Während des 1.Weltkrieges kamen jedoch sämtliche Aktivitäten zum Erliegen. Viele junge Männer, so auch Otto Proß "eilten zu Fahne" und viele der Turner starben während dieser schrecklichen Jahre den "Heldentod für Kaiser und Vaterland..."und "...ruhen in fremder Erde", wie K.Schwarz, auch er Kriegsteilnehmer 1918 im Protokollbuch vermerkte. Am 16.April 1919 wurde dann der Verein "wiederhergestellt".
Während der Vorstandschaft von Otto Proß herrschte im "TV Obersontheim", wie er sich nannte, eine eifrige Betriebsamkeit. Viele aktive und passive Männer, sowie die"Zöglinge", also Kinder, belebten den Verein und bescherten ihm einen unerwarteten Zulauf.
1919 zählte man 66 Mitglieder. Durch Spendenaufrufe in der Gemeinde konnte man sich Barren und Reck anschaffen. Ausflüge auf Schuster´s Rappen, Singstunden zum Einüben von Turnliedern und so manch fröhliches Fest wurden abgehalten. Das Vereinslokal war zu damaliger Zeit die "Sonne", heute als Sonnenheim zum Samariterstift gehörig. Turnübungen an den Geräten wurden im Freien, im "Sonnengarten" geprobt. Das Reck stand im hinteren Teil des Gartens vor den heute noch sichtbaren, mächtigen Bruchfelswänden auf südlicher Seite unterhalb des Schlosses.
Die Zeit von 1928 - 1935 bescherte dem Verein aufregende und stürmische Jahre. Streitigkeiten und Auseinandersetzungen lähmten ihn und sorgten für Uneinigkeit und Mißstimmung unter den Mitgliedern. Man hielt zwar noch regelmäßig Turnabende ab, doch beklagten sich die Protokollführer stetig über mangelnde Teilnahme. Auf der Ausschußsitzung am 22.Februar 1928 wurde Otto Proß zwar abermals zum Vorstand gewählt, jedoch legte er sein Amt zwei Wochen später nieder. Sein Nachfolger wurde Heinrich Hirschmann.
Wehmütig berichtet Schriftführer Georg Rothenberger über die im März 1929 abgehaltene Generalversammlung:"...verfolgen alter Turngeist, erloschen die Flamme der Begeisterung (....). Das ist zusammengefaßt das Vereinsleben im Jahre 1929".
Ein dicker Eintrag Rothenberger, anklagend und resignierend zugleich, füllt fast eine halbe Seite im Protokollbuch: "1929-1932 Stumm schläft der Turnverein". Doch die schwerste Stunde in der Vereinsgeschichte sollte erst noch kommen...
Im Januar 1932 wagte man einen Neubeginn: In jenem unruhigen Jahr wurde auf Drängen von Rothenberger die "Alte Garde" des Vereins mobilisiert. Diese hat sich daraufhin auch "....in der Zeit größter Zerrissenheit und Unstimmigkeit politischer Einsicht und trotz der gegenseitigen Anfeindungen zur Verfügung gestellt." Vorstand wurde wiederum Otto Proß.
In diesem Jahr besuchten die Turner unter anderem das Abturnen in Vellberg und Gaildorf, sowie den Gauturntag in Crailsheim.
Am 4.Februar 1933 wurde Otto Proß auf der Generalversammlung in seinem Vorstandsamt bestätigt, gab es dann aber eine Woche später an Georg Rothenberger ab.
1935 war das Schicksalsjahr für den fast 90-jährigen, ehrwürdigen Turnverein:
Durch höchste Anordnung begann im ganzen Deutschen Reich die Gleichschaltung der Vereine. Auch die Führung des TSV Obersontheim sollte von der SA übernommen werden.
In dieser schweren Stunde entschloß sich Georg Rothenberger, den Verein in seiner bis dahin bestehenden Form aufzulösen und das Vereinsvermögen von "etwa 100 RM" an die Mitglieder zu verteilen.
Hier enden die handschriftlichen Protokolle. Durch ein ungnädiges Schicksal stirbt der Verein ein zweites mal, doch seine Mitglieder werden ihn in den schweren Zeiten, die ihnen bevor stehen nicht vergessen und ihn elf Jahre später mit dem Geiste und Enthusiasmus ihrer Vorväter erneut aus der Taufe heben.
Bereits im Jahr 1946 beschloss man im Gasthaus "Rössle" die Wiedergründung des "Turn- und Sportvereins TSV 1848 Obersontheim". Zum ersten Vorsitzenden wurde Wilhelm Beck gewählt, ein Obersontheimer, der sich bis zum heutigen Tage im höchsten Maße um den TSV verdient gemacht hat. Wie es zur damaligen Zeit üblich war, mußte der Verein zuerst die Erlaubnis der amerikanischen Besatzungsmacht einholen. Über 200 aktive und passive Mitglieder bewiesen, daß der alte Sportsgeist trotz aller Schickalsschläge lebendig geblieben war.
Ganz unmöglich erscheint es, die an Höhepunkten reiche Geschichte des TSV bis zum heutigen Tag genau im Detail zu schildern. Stellvertretend seien in nachfolgender Zusammenfassung die wichtigsten Ereignissen innerhalb des Vereins zusammengefaßt:
- 1949/1950 Neubau einer Turnhalle
- 1946 Gründung einer Handballabteilung (existierte bis 1952)
- 1946 Gründung der Fußballabteilung
- 1946 Gründung einer Tischtennisabteilung (bis 1960)
- 1947 Gründung einer Boxabteilung (existierte bis 1949)
- 1959 Neubau Umkleidehäuschen Sportplatz im Ebbach
- 1969 Einweihung Sportplatz an der Bühler
- 1954 Gründung Abteilung Frauenturnen
- 1961 Gründung Jedermannturnen
- 1971 Wiedergründung Tischtennisabteilung
- 1978 Gründung Tennisabteilung
- 1981 Einweihung Sportanlagen Hagenbusch mit Mehrzweckhalle
- 1981 Gründung Leichtathletikabteilung
- 1982 Gründung einer Basketballabteilung (existierte bis 1988)
- 1982 Fertigstellung des Vereinsheimes
- 1983 Gründung Lauftreff
- 1988 Ausrichtung des 71. Hohenloher Gauturnfestes
- 1996 Bau von 3 Tennis-Sandplätzen
- 1997 Gründung einer Karateabteilung
- 1998 Bau der Tennishütte
Chronik der Vorsitzenden
- 1848: Gründung des Vereins durch Florian Uhl
- um 1872: Wilhelm Baumann
- um 1883: Florian Uhl
- um 1894: Schultheiß Nietzer
1.Vorsitzende
- 1912-1927: Otto Proß
- 1928-1929: Heinrich Hirschmann
- 1929-1932: Keine Unterlagen
- 1932-1935: Georg Rothenberger
- 1936-1945: NS-Zeit 2.Weltkrieg
- 1946-1948: Wilhelm Beck
- 1948-1960: Helmut Blank
- 1961-1967: Otto Schaffitzel
- 1968-1977: Eugen Gronbach
- 1977-1978: Eugen Gronbach,Wilhelm Beck,Dieter Häberle
- 1978-1979: Eugen Gronbach,Franz Trittner,Dieter Häberle
- 1979-1985: Hermann Sprügel
- 1985-1986: Harry Schwerin
- 1986-1987: Erwin Hankele (kommissarisch)
- 1987-1989: Walter Hocke
- 1989-2002: Kurt Klautky
- 2002-2006: Reinhart Gronbach
- 2006-2008: Sigrid Hirsch und Rosario Russo
- 2008-2016: Sigrid Hirsch und Wilhelm Beck jr.
- 2016- : Wilhelm Beck jr. und Pit Reichert